Man muss halt auch in mehrere Bereiche reingehen, weil das eine das andere bedingt und einfache Antworten, wie so oft, nicht existieren.
Das ist die Frage, ob man das am Anfang schon "muss". :)
Denn wie es weitergeht entscheiden letztlich die Stakeholder (welche die Witnesse wählen, die die Entscheidungen treffen). Sofern du den Hauptknackpunkt nicht lösen kannst, die Stakeholder davon zu überzeugen, auf einen Teil ihres Einflusses zu verzichten, sind die darauf folgenden Überlegungen möglicherweise interessant, aber ohnehin nicht realisierbar. Fakt ist: Ohne die Zustimmung der Stakeholder wird nichts laufen.
Man hätte eventuell bei der Neugründung Blurts für fairere Startchancen sorgen können, da das aber nicht geschah, ist letztlich alles wie gehabt, und der Stake zählt.
Da klingt auch nichts "hart", denn hart wäre es für die Stakeholder nur, wenn eine realistische Chance auf diesen von dir vorgeschlagenen "Totalverlust" bestünde. Das tut es m. E. nicht, ließe sich niemals durchsetzen.
Es stimmt absolut, dass es das Hauptziel eines Stakeholders sein sollte, den Wert der Plattform/Blockchain/des Tokens zu erhöhen, statt sich auf die Maximierung seiner Tokenzahl zu konzentrieren. Allerdings hat die Vergangenheit mehrfach gezeigt, dass doch immer wieder zur Gewinnmaximierungsstrategie gegriffen wird, vor allem immer dann, wenn befürchtet wird, gegenüber anderen Stakeholdern aufgrund zu altruistischen Handelns ins Hintertreffen zu geraten.
Obwohl mich das egoistische Verhalten vieler Stakeholder einerseits stört, gehe ich auch mit deiner Argumentation nicht wirklich konfrom: Du stellst Massenadaptation über alles und sagst der Profit würde den Verlust bei weitem übersteigen. Klar, den Mainstream zu erobern würde zu einer enormen Aufwertung des jeweiligen Tokens führen, aber einem Stakeholder, der vorher mehrere Millionen STEEM, HIVE oder Blurt verloen hätte ("Totalverlust") genügte dieser Wertzuwachs selbstverständlich nicht als Kompensation.
Nein, wenn überhaupt muss man Wege finden, den Vote-Impact der Stakeholder möglicherweise zu verringern, ohne ihnen ihre Token zu nehmen.
Ja, mann muss das Thema ganzheitlich betrachten, weil man sonst kein komplettes Bild schaffen kann. Ich verstehe deine Einwände durchaus und begrüße es, dass man solche Themen kritisch diskutieren kann. Allerdings bestätigt deine Argumentation, bzw. der Standpunkt von dem aus diese entstanden ist, in gewissen Teilen meine Perspektive.
Nun, es ist überhaupt nicht in meinem Interesse jemanden zu überzeugen. Ich habe hier keinen Stake und plane auch nicht, das in naher Zukunft zu ändern. Ich bin für den Meinungsdiskurs hier, da mich die Idee hinter diesen Plattformen sehr interessiert und ich auch Potential in dieser sehe, das in der IST-Situation allerdings nicht ausgeschöpft wird.
Der von mir initial angesprochene "Totalverlust" bezog sich auf die langfristige Entwicklung dieser Plattform. Aus meiner Perspektive sehe ich aktuell keine Welt, in der diese Plattform langfristig existiert. Wieso? Sie bietet nicht den Mehrwert, den eigentliche Social-Media-Plattformen bieten. Denn dies ist ein Netzwerk, dass eine Reichweite generieren kann. Niemand der ernsthaft in diesem Bereich sein Geld verdient, wird auf eine Lösung wie Hive oder Blurt zurückgreifen, weil dies für sie strategisch eine maximal dämliche Entscheidung wäre. Wenn man dieses Kernproblem nicht angeht wird man sich langfristig mit einem Totalverlust beschäftigen müssen. Kann man sicherlich anders sehen, ist aber für mich relativ eindeutig.
Nein. Ich schlage vor eine Grundlage zu schaffen, auf der langfristig Profit erzielt werden kann. Dies gelingt nur, wenn das Netzwerk/ die Plattform Benefits für seine Nutzer liefern kann. Aktuell werden hier doch, bis auf ein paar wenige Investoren und Leute, die sich über die Zeit hier her verirrt haben, nur Pennyjäger angezogen. Ich bin durchaus viel in den sozialen Medien unterwegs und ganz ehrlich; 80% des Contents hier ist absoluter Schrott. Ich würde behaupten, dass ein Großteil der Nutzer hier nicht aktiv ist, um Content zu konsumieren oder mit einem Netzwerk zu teilen, sondern um ein paar Pennys abzustauben. Anders kann ich mir die Qualität der Artikel und bspw. auch den Fakt, dass die Menschen ihre Artikel auf Steem, Hive & Blurt posten nicht erklären. Klar, Ausnahmen bestätigen die Regel und es gibt durchaus sehr interessante Beiträge und auch Mitglieder, aber das ist m. M. n. leider nicht die Mehrheit.
Es ist nie zu spät etwas zu ändern. Aber ich denke auch diese Thematik ist relativ simple. Entweder man findet eine Lösung für seine Probleme, oder ein anderer findet diese Lösung und macht vor, wie es laufen sollte.
Es gibt sicherlich mehrere Möglichkeiten, eine solche Problematik anzugehen. Letztendlich ist aber ein Vermindern der Machtposition etablierter Einzelakteure und ein Anpassen der Verteilungsmechanismen notwendig, um ein Netzwerk aufzubauen, dass Anreize für externe Personen stellt, diesem Netzwerk beizutreten. Das ist aktuell einfach nicht der Fall.
Vermutlich der wichtigste Punkt. Das meine ich mit der Perspektive der Krypto-Investoren. Solange diese Perspektive im Mittelpunkt steht, ist eine konsumentenzentrierte Ausrichtung der Plattform undenkbar.