RE: Der einzig wahre Blurt

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Der einzig wahre Blurt

in deutsch •  4 years ago 

Ja, bei dem langen Text fällt es ein bisschen schwer, sich zu fokussieren.
Nun, ich bleibe mal bei den Investoren.
Was du sonst geschrieben hast, ist zwar auch interessant führt aber in immer neue Themenbereiche.

Man muss halt auch in mehrere Bereiche reingehen, weil das eine das andere bedingt und einfache Antworten, wie so oft, nicht existieren.

Obwohl ich dein Anliegen gut verstehe, besteht der Knackpunkt darin, dass deine Idee wohl doch an den Investoren scheitern würde, solange du keine für sie befriedigende Lösung findest.

Nun zunächst muss man sich die Frage stellen, was die Alternative zu einer radikalen Rekonzeptionierung ist. Aus meiner Perspektive ist das, so hart es vielleicht klingen mag, ein Totalverlust. Ein Projekt, dass in einer Nische sein Dasein fristet und es niemals zur richtigen Massenadaption schafft. Selbst wenn im nächsten Bull-Run durch steigende Preise ein Gewinn für die Investoren drinnen sein kann, so ist das vermutlich dennoch nicht einmal ansatzweise vergleichbar mit dem potentiellen Return, der bei einem Massenerfolg einer solchen Plattform zu verzeichnen wäre.

Was konkret würdest du jemandem wie double-u vorschlagen, der tausende von Euro in Blurt stecken hat?

Aktuell kann ich diese Frage nicht konkret beantworten, im Endeffekt wäre es von vielen Details innerhalb einer erneuten Betrachtung abhängig. Prinzipiell aber würde ich argumentieren, dass der langfristige Profit ein ganz anderer sein kann, wenn man es schafft bestehende Mechanismen zu adaptieren. Wenn man den gesamten Marketcap der drei Plattformen dem Return gegenüberstellt, der durch Social-Media-Content generiert werden kann, dann ist das nur ein Fliegenschiss. Auch hier müsste man mal nach genauen Zahlen schauen, um sich die eigentlichen Dimensionen vor Augen zu führen.

Sollten die bisherigen Investoren ihre Blurt gegen einen entsprechenden Gegenwert umtauschen können, so dass alle dann wieder mit 0 Blurt beginnen könnten? Wie wolltest du verhindern, dass sich neue oder alte Investoren durch zukünftigen Blurt-Kauf erneut einen Vorteil verschaffen würden?

Ich denke man müsste tatsächlich in die Substanz reingehen. Aber auch hier begegnen wir wieder vielen kleinen Zahnrädchen, von denen ich nur eine begrenzte Schnittmenge erfassen kann. Prinzipiell habe ich dem ursprünglichen Steem-Whitepaper entnommen, dass die Idee hinter der Verteilung von Votes gewesen ist, Content nach seiner Qualität zu beurteilen und entsprechend zu ranken, wie dies anderweitig durch Algorithmen gemacht wird. Diese Bewertung funktioniert m.M.n. allerdings nicht. Letztendlich entscheided die Aktivität, die aus Content entsteht bzw. die Aufmerksamkeit über die Relevanz von Content und damit über die "Qualität". Um dir aber eine halbwegs konkrete Antwort zu geben; Ich würde die Art, wie über die Vergabe der neu generierten Steem entschieden wird überdenken und zumindest teilweise vom Stake des Votenden lösen. Ich denke hier wäre es durchaus sinnvoll multiple Indikatoren wie beispielsweise Reichweite, Aktivität, Interaktion etc. zu verwenden.

Zusätzlich sei, wie in einem der vorherigen Kommentare schon einmal angedeutet, die Idee der "steigenden Inflationsrate" interessant. Dies wäre eine Möglichkeit, die Vorteile der Early-Adopter auf eine gewisse Weise zu beschränken und langfristig geringere Einstiegsbarrieren für neue Nutzer zu schaffen, ohne die Vorteile der Early-Adopter zu beschränken. Dies würde bedeuten, dass die Anzahl der generierten Steem über bspw. die ersten 10 Jahre ansteigen, bis die Höchstzahl erreicht ist und dann eine konstante Inflationsrate bleibt. Diese Inflationsrate könnte aber beispielsweise auch an registrierte Accounts oder die Blockhöhe gekoppelt sein. In Kombination mit einer Neukonzeption des Reward-Pools könnte man so eine solide Grundlage für langfristigen Erfolg schaffen.
Oder sollte einfach der Vote-Wert unabhängig vom Blurt-Besitz konstant sein?

Dabei sollte man nicht vergessen, dass genau dieser Einfluss, über den Investoren verfügen, einen Anreiz darstellt, überhaupt Blurt zu kaufen ...

Jaein. Und ich glaube hier liegt zumindest teilweise ein Denkfehler vor. Ich denke die Investoren sollten durchaus einen Vorteil daraus ziehen, in der Plattform einen Stake zu haben. Allerdings sollte dies meiner Meinung nach eher durch eine Form von Staking-Rewards realisiert werden, als durch die Posting-Rewards. Diese sollten sich letztendlich an ihre eigentliche Zielgruppe richten: Content-Creatoren und deren Konsumenten. Klingt vielleicht hart, ist aber definitiv meine Meinung. Denn der Kryptoinvestor ist eben nicht der, für den diese Plattform in erster Linie designed sein sollte, wenn sie ein Produkt für die Masse werden soll. Dann ist es eben die Masse. Vielleicht ist es tatsächlich eine sinnvolle Idee die Pools zu seperieren und auch ein Development Pool könnte Sinn machen (aber einer mit integriertem Controlling, scheint ja teilweise echt traurig zu sein, siehe netuosos ledger app (schreibe den Namen immer falsch)), aber das sind komplexe Thematiken, die durchdacht und diskutiert gehören um eine möglichst gute Idee zu entwickeln, die möglichst viele Perspektiven abdeckt.

Jo ist jetzt vermutlich wieder etwas länger geworden, aber gut.

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  ·  4 years ago  ·  

Man muss halt auch in mehrere Bereiche reingehen, weil das eine das andere bedingt und einfache Antworten, wie so oft, nicht existieren.

Das ist die Frage, ob man das am Anfang schon "muss". :)

Denn wie es weitergeht entscheiden letztlich die Stakeholder (welche die Witnesse wählen, die die Entscheidungen treffen). Sofern du den Hauptknackpunkt nicht lösen kannst, die Stakeholder davon zu überzeugen, auf einen Teil ihres Einflusses zu verzichten, sind die darauf folgenden Überlegungen möglicherweise interessant, aber ohnehin nicht realisierbar. Fakt ist: Ohne die Zustimmung der Stakeholder wird nichts laufen.
Man hätte eventuell bei der Neugründung Blurts für fairere Startchancen sorgen können, da das aber nicht geschah, ist letztlich alles wie gehabt, und der Stake zählt.

Da klingt auch nichts "hart", denn hart wäre es für die Stakeholder nur, wenn eine realistische Chance auf diesen von dir vorgeschlagenen "Totalverlust" bestünde. Das tut es m. E. nicht, ließe sich niemals durchsetzen.

Es stimmt absolut, dass es das Hauptziel eines Stakeholders sein sollte, den Wert der Plattform/Blockchain/des Tokens zu erhöhen, statt sich auf die Maximierung seiner Tokenzahl zu konzentrieren. Allerdings hat die Vergangenheit mehrfach gezeigt, dass doch immer wieder zur Gewinnmaximierungsstrategie gegriffen wird, vor allem immer dann, wenn befürchtet wird, gegenüber anderen Stakeholdern aufgrund zu altruistischen Handelns ins Hintertreffen zu geraten.

Obwohl mich das egoistische Verhalten vieler Stakeholder einerseits stört, gehe ich auch mit deiner Argumentation nicht wirklich konfrom: Du stellst Massenadaptation über alles und sagst der Profit würde den Verlust bei weitem übersteigen. Klar, den Mainstream zu erobern würde zu einer enormen Aufwertung des jeweiligen Tokens führen, aber einem Stakeholder, der vorher mehrere Millionen STEEM, HIVE oder Blurt verloen hätte ("Totalverlust") genügte dieser Wertzuwachs selbstverständlich nicht als Kompensation.

Nein, wenn überhaupt muss man Wege finden, den Vote-Impact der Stakeholder möglicherweise zu verringern, ohne ihnen ihre Token zu nehmen.

  ·  4 years ago  ·  

Ja, mann muss das Thema ganzheitlich betrachten, weil man sonst kein komplettes Bild schaffen kann. Ich verstehe deine Einwände durchaus und begrüße es, dass man solche Themen kritisch diskutieren kann. Allerdings bestätigt deine Argumentation, bzw. der Standpunkt von dem aus diese entstanden ist, in gewissen Teilen meine Perspektive.

Sofern du den Hauptknackpunkt nicht lösen kannst, die Stakeholder davon zu überzeugen, auf einen Teil ihres Einflusses zu verzichten, sind die darauf folgenden Überlegungen möglicherweise interessant, aber ohnehin nicht realisierbar.

Nun, es ist überhaupt nicht in meinem Interesse jemanden zu überzeugen. Ich habe hier keinen Stake und plane auch nicht, das in naher Zukunft zu ändern. Ich bin für den Meinungsdiskurs hier, da mich die Idee hinter diesen Plattformen sehr interessiert und ich auch Potential in dieser sehe, das in der IST-Situation allerdings nicht ausgeschöpft wird.

Der von mir initial angesprochene "Totalverlust" bezog sich auf die langfristige Entwicklung dieser Plattform. Aus meiner Perspektive sehe ich aktuell keine Welt, in der diese Plattform langfristig existiert. Wieso? Sie bietet nicht den Mehrwert, den eigentliche Social-Media-Plattformen bieten. Denn dies ist ein Netzwerk, dass eine Reichweite generieren kann. Niemand der ernsthaft in diesem Bereich sein Geld verdient, wird auf eine Lösung wie Hive oder Blurt zurückgreifen, weil dies für sie strategisch eine maximal dämliche Entscheidung wäre. Wenn man dieses Kernproblem nicht angeht wird man sich langfristig mit einem Totalverlust beschäftigen müssen. Kann man sicherlich anders sehen, ist aber für mich relativ eindeutig.

Du stellst Massenadaptation über alles und sagst der Profit würde den Verlust bei weitem übersteigen.

Nein. Ich schlage vor eine Grundlage zu schaffen, auf der langfristig Profit erzielt werden kann. Dies gelingt nur, wenn das Netzwerk/ die Plattform Benefits für seine Nutzer liefern kann. Aktuell werden hier doch, bis auf ein paar wenige Investoren und Leute, die sich über die Zeit hier her verirrt haben, nur Pennyjäger angezogen. Ich bin durchaus viel in den sozialen Medien unterwegs und ganz ehrlich; 80% des Contents hier ist absoluter Schrott. Ich würde behaupten, dass ein Großteil der Nutzer hier nicht aktiv ist, um Content zu konsumieren oder mit einem Netzwerk zu teilen, sondern um ein paar Pennys abzustauben. Anders kann ich mir die Qualität der Artikel und bspw. auch den Fakt, dass die Menschen ihre Artikel auf Steem, Hive & Blurt posten nicht erklären. Klar, Ausnahmen bestätigen die Regel und es gibt durchaus sehr interessante Beiträge und auch Mitglieder, aber das ist m. M. n. leider nicht die Mehrheit.

Man hätte eventuell bei der Neugründung Blurts für fairere Startchancen sorgen können, da das aber nicht geschah, ist letztlich alles wie gehabt, und der Stake zählt.

Es ist nie zu spät etwas zu ändern. Aber ich denke auch diese Thematik ist relativ simple. Entweder man findet eine Lösung für seine Probleme, oder ein anderer findet diese Lösung und macht vor, wie es laufen sollte.

Nein, wenn überhaupt muss man Wege finden, den Vote-Impact der Stakeholder möglicherweise zu verringern, ohne ihnen ihre Token zu nehmen.

Es gibt sicherlich mehrere Möglichkeiten, eine solche Problematik anzugehen. Letztendlich ist aber ein Vermindern der Machtposition etablierter Einzelakteure und ein Anpassen der Verteilungsmechanismen notwendig, um ein Netzwerk aufzubauen, dass Anreize für externe Personen stellt, diesem Netzwerk beizutreten. Das ist aktuell einfach nicht der Fall.

Es stimmt absolut, dass es das Hauptziel eines Stakeholders sein sollte, den Wert der Plattform/Blockchain/des Tokens zu erhöhen, statt sich auf die Maximierung seiner Tokenzahl zu konzentrieren. Allerdings hat die Vergangenheit mehrfach gezeigt, dass doch immer wieder zur Gewinnmaximierungsstrategie gegriffen wird, vor allem immer dann, wenn befürchtet wird, gegenüber anderen Stakeholdern aufgrund zu altruistischen Handelns ins Hintertreffen zu geraten.

Vermutlich der wichtigste Punkt. Das meine ich mit der Perspektive der Krypto-Investoren. Solange diese Perspektive im Mittelpunkt steht, ist eine konsumentenzentrierte Ausrichtung der Plattform undenkbar.

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