Der Schnee lässt uns manchmal die Welt mit ganz anderen Augen sehen.
Wie oft kommt es vor, dass man mitten in der Stadt auf einer Hauptstraße steht und kein einziges Auto in der Nähe ist?
An normalen Tagen würde ich mich sicher nicht trauen, diese Straße an dieser Stelle zu überqueren, und selbst nachts muss ich äußerst vorsichtig sein, wenn ich auf die andere Seite gehe.
Mitten auf der Straße zu stehen und in beide Richtungen zu blicken, ohne dass sich ein Auto nähert, war ein komisches Gefühl, und ich habe dort dann nicht nur wegen der eisigen Temperaturen gefröstelt. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich denken können, ich sei der einzige Mensch in dieser Stadt, alle anderen wären verschwunden.
Ich genoss es irgendwie, dort einen Moment auszuruhen und ein paar Fotos zu machen. Die Stille, die die ganze Szenerie überzog, war wirklich großartig, nichts erinnerte mich an meine üblichen hektischen Tage, an denen alle unterwegs sind und herumwuseln. Aber die Lichter der Stadt waren ja noch an, so dass es ziemlich surreal war, niemanden zu sehen.
Was wäre, wenn plötzlich alle verschwunden wären und nur noch ich übrig wäre? Auf der einen Seite würde mir das Alleinsein unzählige neue Möglichkeiten eröffnen. Niemand, der mich daran hindert, zu tun, was ich will, keine Behörden, nirgendwo. Die ultimative Chance, die volle Kontrolle und Souveränität über mich und all meine Handlungen zu haben. Aber es bedeutet auch, dass ich niemanden für meine eigenen Fehler verantwortlich machen kann, dass ich keinen Sündenbock mehr finden habe, der meine Fehler auf sich nimmt.
Natürlich wurden meine Gedanken plötzlich unterbrochen und die Realität holte mich zurück. Ein einsames Taxi schlängelte sich über die eisige und holprige Straße und brachte einen Kunden nach Hause.
Ich war nicht allein und das ist gut so. Ich habe drei wunderbare Mädchen, die zu Hause auf mich warten, und ich möchte die herzliche Begrüßung, die ich bei meiner Rückkehr erhalte, und die Liebe und den Beifall, die mich jeden Tag begleiten, nicht verlieren!
Und auch jetzt bin nur ich für all meine Taten und Handlungen verantwortlich. Ich brauche niemanden, der mein Leben subventioniert, ich weiß, dass ich stark genug bin, alles zu meistern. Ich bin nicht allein, ich habe ein kleines, aber feines Team, das alles mit mir zusammen durchsteht! Alles ist in bester Ordnung!
~ PEACE !
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So eine Stille in der Stadt muss man mal genießen. Das kommt selten vor :)
Meiner Meinung nach reicht es auch völlig aus wenn man nur ein paar Leute hat mit denen man gut zurecht kommt. Da braucht es keine hunderte Online-"Freunde".
Das sehe ich ähnlich, obwohl in der letzten Zeit der Kreis der Menschen, die man persönlich treffen konnte, ziemlich klein gewesen ist. Aber das wird sich hoffentlich auch wieder ändern!
Ich denke schon, spätestens ab dem Frühling wenn die Fallzahlen runtergehen dann kann man sich wieder öfters persönlich sehen. Zumindest bis zum Herbst. Dann geht es wieder von vorne los...