Die Einnahmen aus dem Handel mit CO2-Zertifikaten schießen nach oben. Arme Länder sehen ihre Chance jetzt gekommen, mit Klimaschutzprojekten eine goldene Nase zu verdienen.
Umweltschutz kann lukrativ sein. Die UN arbeitet gerade an neuen Spielregeln, die den Handel mit CO2-Zertifikaten weltweit neu ordnen könnten. Dabei geht es um den Ausgleichshandel. Länder, die viel CO2 emittieren, müssen sich Zertifikate aus Länder kaufen, in denen Ausgleichsmaßnahmen stattfinden. Das können technische Lösungen sein, mit denen Kohlendioxid aus der Atmosphäre entfernt wird, doch in der Regel geht es um natürliche Lösungen, sprich Wälder.
Die UN plant nun, solche natürlichen CO2-Auffangmöglichkeiten in Zukunft höher zu bewerten.
Die UN hat dafür mehrere Begründungen. Eine ist, dass technische Geräte, die Kohlendioxid aus der Luft ziehen können, teuer sind und meistens nur wenige Jahre funktionieren.Zudem verbrauchen die Geräte wieder selbst Strom, für den CO2 emittiert wird und auch bei der Herstellung fallen Emissionen an. Es erscheint also nur fair, natürliche Ressourcen höher zu bewerten.
„Wenn man ein Entwicklungsland ist und jetzt die richtigen Projekte startet, sitzt man auf einem Goldesel“, sagt Mark Lewis gegenüber Bloomberg . Er ist der Chef der Klimaforschungsabteilung bei Andurand Capital Management in London. Staaten mit viel Regenwald, Mangroven-Sümpfen oder anderen Formen von Wäldern können diese künftig zu mehr und mehr Geld machen – ohne dafür einen Finger rühren zu müssen. Im Gegenteil sogar: Staaten haben dadurch plötzlich einen Anreiz, ihre Wälder nicht nur zu schützen, sondern aktiv auszudehnen. „Kohlendioxid wird künftig wie jede andere natürliche Ressource gehandelt werden“, sagt Samuel Gill, Chef von Sylvera, einer Forschungs- und Ratingfirma aus den Großbritannien.
Die Schweizer Firma South Pole zog etwa rund 100 Millionen Dollar aus einem Kompensationsprojekt in Simbabwe und wurde damit zur ersten Firma seiner Art mit einer „Einhorn“-Bewertung von mehr als einer Milliarde Dollar – doch nur ein Bruchteil des Gewinns kam Simbabwe zugute. In Mexiko war es der Ölriese BP , der lokale Bauern mit einem Bruchteil seiner Einnahmen aus dortigen Kompensationsprojekten abspeiste.
In diesem Jahr werden Zertifikate für zwei Milliarden Dollar den Besitzer wechseln, doch der Markt wird schnell in ungeahnte Dimensionen steigen. Bloombergs Analyseteam prognostiziert einen Umsatz von 160 bis 624 Milliarden Dollar pro Jahr bereits in zwei Jahren, 2037 soll dann die Marke von einer Billion Dollar pro Jahr geknackt werden.
Der deutsche Staat nahm etwa im vergangenen Jahr allein durch die CO2-Abgabe, bei der Firmen technisch gesehen Zertifikate aufkaufen müssen, 13,2 Milliarden Euro ein.
Die Verbraucherzentrale warnt vor dem Einbau von Gasheizungen. Weil die steigendende CO2-Steuer das Gas verteuert. Doch das ist nur die halbe Wahrheit: Auch Strom würde deutlich teurer und mit ihm der Betrieb der staatlich gewünschten Wärmepumpen. Der Grund: Strom stammte im Jahr 2022 immerhin zu 56 Prozent aus fossilen Energiequellen.
Es klingt paradox: Auch für CO2-neutralen Ökostrom gilt die steigende CO2-Bepreisung, sagt der Stromversorger Vattenfall. Im Endeffekt können Sie sich als Ökostromkunden mit Ihrer Stromrechnung erst von den CO2-Preisen abkoppeln, wenn die gesamte Stromerzeugung CO2-frei erfolgt.
Entgehen kann man dem eigentlich nur indem man selbst Strom erzeugt: Mit einer eigenen Photovoltaikanlage !
Ich zitierte aus folgenden Artikeln...
Mein persönliches Fazit:
Warum verlinke ich solche Artikel über CO2?
Ich bin der Meinung, dass sich mit dem Handel von CO2-Zertifikaten einige wenige die Taschen füllen. Große Konzerne kaufen sich mit diesen Zertifikaten von ihrer Verantwortung frei. Die Mehrkosten werden wie immer auf die Produktpreise aufgeschlagen. Denn eine Firma oder ein Konzern kann es sich nicht leisten Steuern zu zahlen.
Die CO2 Steuer zahlt immer der Endverbraucher, also der Bürger.
Umweltschutz sollte immer etwas Ehrenwertes sein und nicht zur Gewinnmaximierung für Aktionäre.
Was ist deine Meinung dazu?
English
Revenues from trading in CO2 certificates are skyrocketing. Poor countries now see their chance to make a fortune with climate protection projects.
Environmental protection can be lucrative. The UN is currently working on new rules that could reorganize the trade in CO2 certificates worldwide. It's about compensatory trade. Countries that emit a lot of CO2 have to buy certificates from countries in which compensation measures take place. These can be technical solutions that remove carbon dioxide from the atmosphere, but usually they are natural solutions, i.e. forests.
The UN is now planning to rate such natural CO2 capture options higher in the future.
The UN has several justifications for this. One is that technical devices that can extract carbon dioxide from the air are expensive and usually only work for a few years. In addition, the devices themselves consume electricity, for which CO2 is emitted and emissions also occur during production. So it only seems fair to value natural resources more highly.
"If you're a developing country and you start the right projects now, you're sitting on a cash cow," Mark Lewis told Bloomberg. He is the head of climate research at Andurand Capital Management in London. States with a lot of rainforest, mangrove swamps or other forms of forests can turn these into more and more money in the future - without having to lift a finger. On the contrary, states suddenly have an incentive not only to protect their forests, but to actively expand them. "Carbon dioxide will be traded like any other natural resource in the future," says Samuel Gill, head of Sylvera, a UK-based research and ratings firm.
Swiss company South Pole pulled about $100 million from an offset project in Zimbabwe, becoming the first company of its kind to have a "unicorn" valuation of more than $1 billion - but only a fraction of the profits went to Zimbabwe. In Mexico, it was the oil giant BP that fobbed off local farmers with a fraction of its earnings from offsetting projects there.
This year, certificates worth two billion dollars will change hands, but the market will quickly expand to unprecedented dimensions. Bloomberg's analysis team is forecasting sales of between $160 billion and $624 billion a year in just two years, with the $1 trillion mark to be broken by 2037.
Last year, the German state took in 13.2 billion euros from the CO2 tax alone, for which companies technically have to buy up certificates.
The consumer center warns against the installation of gas heaters. Because the rising CO2 tax makes gas more expensive. But that is only half the truth: Electricity would also become significantly more expensive and with it the operation of the heat pumps desired by the state. The reason: in 2022, 56 percent of electricity came from fossil energy sources.
It sounds paradoxical: The increasing CO2 price also applies to CO2-neutral green electricity, says the electricity supplier Vattenfall. Ultimately, as a green electricity customer, you can only decouple yourself from the CO2 prices with your electricity bill if the entire electricity generation is CO2-free.
You can actually only avoid this by generating electricity yourself: With your own photovoltaic system!
I quoted from the following articles...
My personal conclusion:
Why am I linking articles like this about CO2?
I believe that trading in CO2 certificates will fill the pockets of a few. With these certificates, large corporations buy themselves free of their responsibility. As always, the additional costs will be added to the product prices. Because a company or a corporation cannot afford to pay taxes.
The CO2 tax is always paid by the end consumer, i.e. the citizen.
Environmental protection should always be something worthy of honor and not for maximizing profits for shareholders.
What do you think about this?