Kleidsamkeit. Oder: Die Mode, ohne Zeit [7.Min.]

in deutsch •  4 years ago 

Guten Tag, lieber Leser,

an diesem Tag, spreche ich über eine wenig von mir geachtete Weise, wie der Mensch sich zu kleiden hat. Wohl, nicht dem mir befohlenem, sondern dem mir empfohlenem. Den Ursprung, beginnend mit natürlicher, aus sich selbst heraus empfundener Scham, über den Mitmenschen, welcher unachtsam angezogen scheint und mir damit im Auge schmerzt, mehr als sein Gesicht zu erblicken, als das, was es trägt.

Sehr früh, nach meinem Erkennen des eigenen Körpers, entwickelte ich Wünsche, diesen so zu bedecken, wie es in meinem Kopf der gleiche Wunsch war, die Welt in ihn hinein zu kleiden. Sie zu erkunden, deren Ordnung und Unverstandenes, damit sich ein erkennbares, leicht abzurufendes Bild in meinem Innerem, für das Äußere handeln bildet.

Es war, wie meist auch Heute noch, der Anblick einer Frau, welche mich am meisten beschäftigte, was das eigene Kleid angeht. An der Frau, die ihre Lust gerne nach außen trägt, und mich als gegenteiliges Geschlecht, zu ihrem Blicke hinziehen möchte, ist der Grund aller Scham. Der Mann hingegen, in seiner oft als funktional zu beschreibenden Weise, wusste mir öfter als wenig, ein gutes Beispiel zu sein, für das, was die Leute macht.

Gleich, entschied sich mit den Jahren, dass das Äußere, den Menschen, als erstes entgegen fällt, bei einem erstmaligem Zusammentreffen. Wohl, möge man sein Gegenüber auch riechen können, ist doch der erste Gedanke, weniger als ein Bewusster, was dieser den trägt. Kleidet sich mein Gegenüber, aus seinem Geldbeutel heraus, ist er meist ein scheinbar Gepflegter und damit durch größte Vorsicht zu genießen.

Wie die anzüglich gewählten Stücke der Frau, ist der gleichen als Anzug des Mannes, ein Trugbild von Maske, welches sich in jedem Falle, bei bloßer Nacktheit offenbaren würde. Diese ständig durchsichtig zu sehen, täte uns allen gut zu Gesicht stehen. Deshalb, war es meinem neuem Vater ein Anliegen, mir im Gutem zu sagen, ich solle mich immer, meiner Nacktheit erinnern. Denn nur jemand, der als gleicher Mensch ohne Kleider, vor jemanden stehen könne, wäre ein wahrlich Großer.

Er sollte, wie auch schon vermutet etwas gelernt zu haben, natürlich Recht behalten.

Doch wollen wir weiter forschen, was dieses Bedürfnis weckt, den Menschen, auf sein Aussehen zu reduzieren. Möge er nämlich auch im Sommer, und gerade bei scheinbarer Hitze, ohne Kleider ein wenig frieren. Wir, die uns in allen Kulturen, mindestens am Geschlecht zu verdecken ersuchen, dürfen ruhig auch in der Schule lernen, was deren Ursachen sind. Doch ist dies, bekanntlich das grobe Volk klein zu halten, nicht der Fall.

Antworten, findet man doch frei im Kopfe, wenn man sich durch die Gassen der Städte, den Plätzen der Dörfer und den Wegen des Landes begibt. Ein bisschen, als würde man ein Buch lesen, ist es die wechselnde Mode der Jahreszeiten, das Erscheinungsbild der Menschen zu beobachten.

Hier lernen wir, bei anständigem und vernünftigem Denken, das ein gewisses Grundmaß, in vielerlei Kulturen, die großteilige Bedeckung ist, welches uns irgendwie als natürliches Empfinden und Bedürfnis anliegt. Wo das Katzen Tier ein Fell trägt, weniger wuchernd im Gesicht, geglättet und gekürzt um dessen Züge zu Formen, gibt uns die Natur zum Glück schon eine geeignete, oft als ansehnlich zu bezeichnete Kleidung. Dort, wo nichts hinzu zu fügen ist, wäre also das Gesicht. Wieder hier, ist es die Frau, die uns mit einer aufgetragenen Maske, in großer Menge widerspricht.

Arbeiten wir uns zum Halse herunter, ist schon hier, der Welten kaum Grenzen gesetzt. Ein Mann im Anzug, wie er klassisch Westlich ist, liebt es, sich das Hemd, bis fingerbreit am Halse zu zu schnüren. Als würde er markieren wollen, wo sein Gehirn aufhört zu arbeiten und die kleidsame, immer gleiche Maske nach Unten, ihm die Arbeit dafür abnimmt. Seine Rüstung, trägt er am Halse gerne eng. Um das zu erweitern, hängt er sich mit Krawatte, am roten Galgen auf. Diese, gilt es zu entfernen, bei einem freiem Denker und weltoffenem Mann.

Denn ein geschlossener Hals, ist des Atmens und der freien Bewegung nicht möglich. Ein Mann, der sich zuknöpft, kann nie locker sein, nie reagieren, maßlos, je nach der erforderlichen Situation. Er strickt sich ein, mit dem engem Hals Gewand. Der Frau hingegen, ist es wohl die Zone ihres Körpers, bei welcher die sexuelle Anziehung so Gering und Subtil ist, das man ihr hier wohl raten könnte, sie gerne zu nutzen.

Ab diesem Punkt, der große, weite Oberkörper, ohne Frage, nicht aufreizend zu zeigen bei dem weiblichem Dekolletee. Eine Frau, zeigt sich nicht zu Offen, wenn sie vom Mann ernst genommen werden möchte. Der Mann hingegen, ist sich ebenso eher zu bedecken. Denn dessen Behaarung, könnte in vielerlei Fällen, auch für sein gleichgeschlechtliches Gegenüber, zu Ekel erregen. Je nach wetterlichen Lage, entsprechend locker ausgeschnitten, um sich weiter frei und ohne Barriere, vollständig zu bewegen.

Die Wahl der Farben und Stoffe, ist in unserer Zeit kein leichtes. Wohl für den Mann, wie auch für das Frauenzimmer. Mit Müll kleiden wir uns, in der Masse heute lieber, als gute solide Stoffe zu weben. Hier, ist die Baumwolle, ein guter Anfang. Der Hanf jedoch, eine bessere Erweiterung. Jegliche Kunststoffe, welche heute im Durchschnitt erwerbbar sind, wären zu missachten. Kein künstlicher Stoff, kann unseren biologischen Körper so natürlich Kleiden, wie es die Natur selbst in ihrer alten Weisheit hervorzubringen weis.

Die Farben, sind je nach Lage so zu wählen, das sie nicht zu aufdringlich sind, aber doch eine gewisse Lebensfreude auch nach außen zeigen dürfen. Trotzdem, wäre das schlichte Schwarz, unserer Gattung wohl empfohlen. Hier, erkennt man sofort, viel mehr als beim Weiß, dass es sich um sauber oder unsauber handelt. Ebenso, wie eine gewisse Zurückhaltung des inneren Seins, auf welches wir doch im Grunde mit unserem Äußerem lenken wollen. Die Schnitte der Stoffe hingegen, sind wohl bedacht, auch hier, keine Maßanfertigung, für das einfache Volk. Ein übel unserer Zeit, so ganz ohne Handarbeit.

Denn der Mensch, so ähnlich er sich ist, wäre nie als gleich in eine Schablone zu pressen, wie es unsere Textile Industrie, nach Möglichkeit macht. Ein Maß nehmen des eigenen Körpers, würde auch heute, wohl nicht so viel Aufwand machen, wie es den Anschein hätte, die Kosten für das Gewand nach oben zu treiben. Der am aussterbende Schneider, wäre wohl bedacht, sich darüber zu freuen, wenn man ihm seine Handarbeit gönnen täte. Statt mit immer neu gekaufter Kleidung zu versuchen, das nie erreichbar Passende, für den eigenen Leib zu finden.

Ob ein T-Shirt, ein Hemd, oder anderem Schnitt, bleibt auch hier, der individuelle Geschmack zu wahren. Je nach Situation, kann es aber hilfreich sein, für viele Situationen im gleichem Maße passend gekleidet zu sein. Das einfach machen, ist eine komplexe Angelegenheit, und wohl eine Suche, die das Leben füllt.

Was als oben drüber, in kälteren und vor allem windigen Tagen zu tragen ist, wäre ein passendes Mittelmaß, für viele Situationen zu finden. Auch hier bedacht, das Auge nicht zu sehr zu wecken, und den Blick, immer auf das Gesicht zu lenken. Gleichzeitig, die Schnitte wieder Barrierefreiheit gewählt und der gemütlichen Haltung innerhalb seiner äußeren Schale dem Vorzug gegeben. Beispielsweise, wäre da die offenbare Logik zu bevorzugen, die Naht, lästig am eigenem Leibe scheuernd, nach Außen zu legen, gefaltet und doppelt vernäht, um sie ansehnlich und vor allem haltbar und stabil zu machen.

Doch hier, bleibt wohl auch immer das Sprüchlein übrig, "Wer Schön sein will, muss leiden."

Am Oberkörper vorbei, ist es klug den Türken als Mann zu betrachte, denn dieser weis, wie man Hosen macht. Kein anderes Volk, vermischt Gemütlichkeit mit einem Schnitt im Stil so sehr, wie es der Türke wohl irgendwie fast magisch wirkend zu Wissen scheint. Mag es an seiner geographischen Position als Mittelstück der Seidenstraße, der Verbindung zwischen Westen und Osten liegen? Ich weis es nicht, wohl aber, das ich nie gemütlicheres getragen und ansehnlicheres gesehen habe, was die Beinkleider betrifft.

Der Gürtel und die Hosenträger, heute fast ausgestorben im gemeinem Volk, erfüllen ihren Zweck, gut gewählt aus Leder und den passendem Lock, wie Länge, ein Leben lang treu zu dienen. Hat die Koppel im Ernstfall und Sondereinsatzgebiet ihre Vorteile, ist sie wohl eher als vergänglich nutzbares Objekt in unserer modernen Welt zu betrachten.

Die Frau, hier auch wieder frei ihrer Wahl, ist wohl eher mit einem Rock, natürlich weit über das Knie getragen, am selbst entscheiden, was der Dame von Welt gefällt. Hosen tragend, würde sie gut daran tun, diese nicht zu eng zu wählen und ihre Reize damit zu verbergen, um auf ihren Charakter zu fokussieren.

Das Letzte, was der Erde unseres Körpers entgegen tritt, ist wohl auch der Damen liebstes Thema:

Der Schuh.

Hier, ist er in einer Mitte, aus allem verfügbarem Wissen, ein ebenso von Maschinen gefertigter, wie alles andere, das wir heute Kleidung schimpfen. Der Schuh, der uns täglich durch die Welt geleitet, sollte als wichtigstes Stück, eines von Maßanfertigung sein. Hier, würde ich auch dem einfachem Manne raten, ihn von Hand fertigen zu lassen. Passend für das eigene Fußende. Denn nichts ist schlimmer als eine Fehlstellung im Bein, weil der Schuh drückt und zwickt. Für 300 Euro, in unseren Gefilden, freut sich der ebenso aussterbende Schuhmacher über den Besuch.

Die Wahl seines Aussehens, als zweitrangig betrachtet, muss er Leicht genug sein, um nicht im Alltag zu stören und stabil genug, um dessen Langlebigkeit zu gewährleisten. Niemals, würde man diesen Schuh nicht putzen wollen, ihn pflegen und hegen, als mit wertvollster Schatz. Auch der Damenwelt, wie dem weisen Manne angeraten, ist der Absatz, als ein weicher und damit unauffälliger angeraten. Der Mensch mit lautem Schuhwerk, hat meist nicht viel zu sagen, möchte aber, durch sein nerviges Geklapper und Gewatsche, dem anderem unterbewusst, eine höhere Stellung antragen.

Diesen Menschen, ist ebenso mit Vorsicht geboten, entgegen zu treten. Er weis dir zu Schaden.

Ganz zum Schluss, wieder nach Oben Richtung Himmel geblickt, ist der Mensch, welcher Mutig ist, mit einem Hut verzückt. Doch auch hier, gilt es wie als Schluss der Weisheit zu raten, der Mann und die Frau mit Hut, tief in den Augen, nach seinem Charakter zu fragen.

"In jedem Falle, je schlichter Gekleidet, der Mensch, dich mit dem Inhalt seiner Seele, im innerem Auge weidet."

Liebe Grüße

Sascha Rene Eberth/Neubert

Authors get paid when people like you upvote their post.
If you enjoyed what you read here, create your account today and start earning FREE BLURT!