Nachts sind alle Katzen grau, jedenfalls wenn man das Glück hat in einer Ecke der Welt zu wohnen, wo es noch richtig dunkel wird. In den Großstädten Japans scheint dies oft nicht mehr der Fall zu sein, wie uns unsere heutigen Bilder deutlich machen.
Manche Orte und Gebäude werden extra angeleuchtet, wo anders strahlt es von innen heraus. Bei letzterem handelt es sich sehr oft um Reklame verschiedenster Art, wie Leuchtbuchstaben oder verschiedenste Bildschirme. Das ganze wirkt auf sehr auf- und anregend und ist als Einstimmung auf die abendliche Party grundsätzlich sehr geeignet. Auch fällt man nach dem Kneipenbesuch nicht gleich in ein Loch, sinnbildlich als auch im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn es draußen noch glitzert und strahlt, hat man zu einem noch nicht so ein schlechtes Gewissen, dass es, weil schon so dunkel, ja schon so spät ist, und zu einem kann man, wenn noch nicht zu sehr von innen benebelt, immer noch eventuelle Unwegbarkeiten erspähen, die einem voraus liegen. Es hat also fürwahr auch große Vorteile, dass die Stadt zu jeder Nachtzeit strahlen tut.
Aber ich bin auch ehrlich. Ich bin froh, dass es vor meiner Haustür nicht so glitzern tut. Ich schaue mir das Spektakel lieber bei meinen zur sehr doch eher seltenes Ausflügen in die große Stadt an, genieße die tolle Show in vollen Zügen und bin dann nach einiger Zeit wieder froh, wenn bei einem Blick aus dem Fenster draußen wieder wahre Dunkelheit herrscht.
Aber zum Glück bietet das Leben für jeden etwas, die Frühaufsteher als auch die Nachschwärmer werden irgendwie bedient und jeder bekommt etwas geboten. Die Bilder heute deshalb nicht nur für die Freunde der Nacht, sondern jeden der ein wenig von Japan abhaben möchte.
Auch im Bezirk Ginza mit seinen vielen Geschäften der höheren Preisklasse scheint man es nötig zu haben, auf den eigenen Laden hinweisen zu müssen. Die Konkurrenz schläft halt nicht, und deshalb muss man auch selber beim Spiel der Lichter und Farben mitmachen.
Namba in Osaka ist einer der am stärksten leuchtenden Orte in Japan, die massiven Werbewände mit dem Glico-Mann in der Mitte sind zu einem populären Treffpunkt auch der Einheimischen geworden. Hier kann man nicht nur die Jugend beim Balzen beobachten, scheinbar stimulieren die vielen optischen Einflüsse hier die Hormone vieler unterschiedlicher Menschen.
Shibuya Crossroad direkt vor dem riesigen Tokioter Umsteigbahnhof Shibuya ist einer der am meist gefilmtesten Fleckchen Japans, alle Fußgängerampeln schalten zur selben Zeit auf Grün und dann strömen die Menschenscharen Insekten gleich über die Kreuzung und wuseln gekonnt aneinander vorbei auf die andere Seite ihrem Ziel entgegen. Und alles eingerahmt von einem spektakulären Ensemble von Werbebildschirmen von denen es optisch und auch akustisch auf einen einhämmert. Man muss es erlebt haben!
Um wie viel ruhiger wirken dann die letzten beiden Bilder, das erste vom Toujo in Tokio geschossen und das zweite vom Umeda Sky Building in Osaka. Aus dieser Höhe haben diese beiden gigantischen Städte schon immer etwas erhabendes und wirken je nach Perspektive teilweise sogar etwas beruhigend. Der Sound der Großstadt scheint weit weg, obwohl man doch so nah dabei ist. Von oben schaue ich mir Städte immer gerne an, und um so besser gefallen sie mir im Zusammenspiel mit den Lichtern der Nacht. Was man hier alles so erleben kann, wenn man sich gleich wieder in der Trubel der Straßen stürzt. Wahnsinn pur in jedem Sinne des Wortes!
Das war es für heute. Es macht mir richtig Spaß in meinen Fotos zu kramen und für euch etwas zusammen zu stellen. Japan fetzt schon und ist echt knorke, jedenfalls in den richtigen Dosen.
Ich hoffe, ihr schaut auch mal wieder vorbei, wenn es wieder Fotos aus dem Reich der aufgehenden Sonne gibt. Ich habe noch eine Menge zu entdecken, und freue mich schon auf das nächste Abenteuer.
Love and Respect !
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