„Die Vergebung ist also eine Illusion, doch wegen ihres Zwecks…führt sie vom Irrtum weg und nicht zu ihm hin.“
- EIN KURS IN WUNDERN, B-3.1:3-4
Seit einigen Wochen trage ich das Thema „die Vergebung“ wieder sehr prominent mit mir herum, weil wir im WUNDERWERK mal darüber gesprochen haben, ob es eine Art Anleitung zur Vergebung gibt. Eines Vorab: Eine Anleitung gibt es nicht direkt. Obwohl uns das Werk immer wieder viele Hinweise darüber gibt, was Vergebung ist und was sie nicht ist.
Die Herausforderung insgesamt ist, dass die Prinzipien aus EKIW zu leben, sehr weit über unseren logischen Verstand hinausgehen. Wir alle können diesen erhabenen Zustand erreichen. Nur dürfen wir unser lineares Denken öfter mal hinter uns lassen, damit der Heilige Geist uns führen kann: „Tu also nichts, und lass dir von der Vergebung zeigen, was du tun sollst...“
Wir schauen uns heute gemeinsam einige Passagen aus "Ein Kurs in Wundern"“ an, die uns gute Hinweise darüber geben, was Vergebung ist und wie wir sie erwerben können. So können wir noch einmal unser Verständnis dafür intensivieren, wofür Vergebung steht.
Die Vergebung ist eine Illusion
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Der Kurs lehrt uns, dass Vergebung eine Illusion ist. Denn alles, was GOTT erschaffen hat, dem muss in Wahrheit nicht vergeben werden. Nur die menschliche bzw. die Ebene der Wahrnehmung, bedarf unserer Bereitschaft zu vergeben. Der Unterschied zwischen den anderen Illusionen und der Vergebung ist, dass uns die Vergebung zurück zu GOTT führt und ihn nicht verschleiert.
Die Lektionen 121 und 122 im Übungsbuch geben uns auch Aufschluss darüber, wie wir Vergebung besser sehen können. So lesen wir beispielsweise in Lektion 121: „Der Geist, der nicht vergibt, ist voller Angst und lässt der Liebe keinen Raum, sie selbst zu sein, und keinen Platz, wo sie in Frieden ihre Flügel öffnen und sich über den Tumult der Welt erheben kann.“
Der Preis, den unser Ego immer wieder fordert, ist tatsächlich nicht ganz ohne. Der Kurs sagt, dass wir Vergebung erwerben müssen, weil sie unserer wahren Natur fremd ist, da diese nichts weiß von Sünde. Da wir uns selbst Fehlwahrnehmung gelehrt haben, benötigen wir die Vergebung, die wir ebenfalls erlernen dürfen, aber nicht von uns, sondern vom Heiligen Geist, der unsere Wahrheit kennt. Für mich ist das der Hinweis, dass Vergebung nichts mit der Art und Weise zu erlernen zu tun hat, die wir aus dem dominanten Denksystem kennen. Denn für die Vergebung müssen wir zurücktreten und uns vom Heiligen Geist führen und lehren lassen.
Die Vergebung umsetzen
Der Kurs sagt, dass er dich praktische universelle Grundsätze lehrt und sagt dir mehrfach, ein praktisches Werk zu sein. Wir können die Dinge, die uns EKIW aufzeigt, also auch im Alltag auf Tauglichkeit überprüfen — das gilt auch dafür, wie uns der Kurs Vergebung lehrt. Dennoch ist es manchmal nicht so einfach für uns zu erfassen, wie wir Vergebung für uns umsetzen.
Da wir uns manchmal doch über einige praktische Hinweise freuen, habe ich mal versucht, praktische Hinweise über die Vergebung aus EKIW hier für uns zusammenzutragen. Ich denke, dass das Werk uns alles, was es über die Vergebung zu verstehen und zu sagen gibt, eindeutig mitteilt. Dennoch gibt es einen Teil der Vergebung, der einfach nicht erklärt werden kann. Es ist schwer in Worte zu fassen, wie es sich anfühlt, wenn du vergibst, anstelle an deinen Illusionen festzuhalten:
„Schweigend erhebt sie [die Vergebung] sich, deine offenen Augen zu begrüßen und dein Herz mit tiefer Ruhe zu erfüllen, indes uralte Wahrheiten, ewig neu geboren, in dein Gewahrsein treten. An was du dich danach erinnern wirst, kann nie beschrieben werden. Deine Vergebung aber schenkt es dir.“ (Ü-I.122.8:3-5)
In diesem Satz steckt für mich auch gleichzeitig ein praktischer Hinweis: schweigend erhebt die Vergebung sich. Vergebung ist nichts Lautes und kann also nur in der Ruhe und (wie schon oben erwähnt) mit Hilfe des Heiligen Geistes, der zwischen Wahrheit und Illusion für dich unterscheiden kann, eingeladen werden.
Ein weiterer praktischer Hinweis aus der Lektion 122 ist: „Vergib, und lasse dir vergeben.“ Wir dürfen also zuerst vergeben, damit die Vergebung auf uns zurückfällt, um uns zu segnen. Weiterhin heißt es im Handbuch für Lehrer: „Die Vergebung könnte eine Art glücklicher Fiktion genannt werden, eine Weise, in der die Nichterkennenden den Graben zwischen ihrer Wahrnehmung und der Wahrheit überbrücken können.“
Wir lernen also, dass wenn wir Vergebung nötig haben, wir immer noch in der Wahrnehmung sind und nicht in unserem vollkommenen Bewusstsein der Einheit mit GOTT (Erkenntnis). Vergebung dient also dem Zwischenschritt zwischen Wahrnehmung und Erkenntnis.
Lektion 121: Der Schlüssel zum Glück
In Lektion 121 gibt es eine Übung, die uns helfen kann, unseren Geist für die Vergebung zu stärken. Das ist bestimmt für all diejenigen von uns hilfreich, die sich Gedanken machen, wie das eigentlich mit der Vergebung genau funktioniert.
Obwohl ich der festen Überzeugung bin, dass Vergebung keine Kopfsache ist und wir uns nicht zu viele Gedanken darüber machen brauchen oder damit in die Analyse abrutschen, finde ich die Übung aus Lektion 121 wirklich hilfreich. Vielleicht stimmt sie sogar unseren Verstand versöhnlich, weil diese Übung wirklich einfach anwendbar ist.
In der Übung wirst du darum gebeten, an eine Person zu denken, die du nicht magst. Dann schließt du deine Augen und siehst diese Person vor deinem inneren Auge. Du schaust diese Person dann eine Weile lang an. Versuche dabei, irgendwo einen Funken von Helligkeit bei der Person zu finden. Sobald dies geschehen ist, dehnst du dieses Licht aus. Dort bleibst du eine Weile.
Dann wendest du dich innerlich im Geist jemandem zu, den du gern hast. Du versuchst, das Licht, welches du um deine Person #1 gesehen hast, auf die Person #2 auszudehnen. Dann — alles immer noch vor deinem inneren Auge — bietet dir dein/e Freund/in das Licht an, welches du in ihr/ihm siehst und du siehst wie Person #1 und Person #2 sich lichtvoll vereinigen, um dich mit Licht zu segnen. So bekommst du, was du gegeben hast — und vielmehr noch, du bist eins mit ihnen und sie mit dir.
Das ist, was Vergebung uns lehrt: Sie blickt jenseits der menschlichen Hülle auf die Wahrheit, auf das Licht, welches unserer wahren Natur entspricht. Sie hilft uns, nicht auf der Ebene des Menschlichen zu verharren. Wir kehren zur Wahrheit zurück. Wenn wir uns so trainieren — immer wieder jenseits des Körpers auf ein Licht in unseren Brüdern zu sehen — dann glaube ich, sind wir gewillter, das auch in unseren Alltag hineinzutragen.
Das Ende der Träume
Zum Abschluss wollen wir uns noch einmal daran erinnern, was uns EKIW über den Zustand der Vergebung sagt sowie noch einige der hilfreichsten Absätze aus EKIW zitieren, die uns dafür klären, was Vergebung laut EKIW ist. In Lektion 192, Absatz 3 und 4 steht z.B.: „Von der Schöpfung kann man sich in der Welt nicht einmal eine Vorstellung machen. Sie hat hier keine Bedeutung. Es ist die Vergebung, in der sie der Erde am nächsten kommen kann…Vergebung schaut sanft auf alle Dinge, die unbekannt im HIMMEL sind, sieht sie verschwinden und belässt die Welt als eine reine und unbeschriebene Tafel, auf der nun GOTTES WORT die sinnlosen Symbole ersetzen kann, die zuvor dort aufgeschrieben waren.“
Oder in Lektion 198: „Vergebung ist das Ende der Träume, weil sie ein Traum des Erwachens ist. Sie ist nicht selbst die Wahrheit. Doch zeigt sie dorthin…“
Mein absoluter Favorit zur Vergebung steht auf Seite 402 im Übungsbuch: „Die Vergebung nimmt wahr, dass das, wovon du dachtest, dein Bruder habe es dir angetan, nicht geschehen ist. Sie verzeiht keine Sünden und macht sie nicht wirklich. Sie sieht, dass es keine Sünde gab.“ Bam! Je länger ich dieses Werk lese, desto achtsamer lese ich über jedes Wort. Ich glaube tatsächlich, dass die Wortwahl nicht zufällig ist und damit sehr aufschlussreich.
Vergib und du wirst anders sehen
Deine Peri