„Die notwendige Bedingung für den heiligen Augenblick ist nicht, dass du keine unreinen Gedanken hast. Sie ist jedoch, dass du keine hast, die du behalten möchtest.“
- EIN KURS IN WUNDERN T-15.IV.9
Im Coaching passiert es des Öfteren, dass meine Klientinnen oder Klienten irgendwann einen Punkt erreichen, an dem sie bemerken, dass sie in alte Muster zurückfallen, die sie längst überwunden glaubten. Oft ist das ein Moment des Schreckens für uns. Wir bemerken, dass wir immer noch stolpern, nicht so weit sind, wie gedacht und damit immer noch nicht perfekt. Ja sogar manchmal auch gefühlt wieder einen Schritt zurück gemacht haben.
Falls du dich in dieser Beschreibung auch wiederkennst, dann tue bitte dies: Sei gütig zu dir. Keiner von uns ist perfekt, sonst wären wir nicht hier. Das wird auch gar nicht von uns verlangt. Wunder brauchst du ja grade, weil du nicht perfekt bist. Der einzige Anteil, der solch einen Anspruch an uns hat, ist das Ego. Schon wieder sind wir auf einer Suche (dieses Mal nach Perfektion), die niemals erfüllt werden kann. Wir erinnern uns: „Ein Kurs in Wundern“ sagt, dass das Motto des Ego lautet: „Suche, aber finde nicht.“
Gib deine nicht perfekten Gedanken ab
Als ich letzte Woche schon wieder einige Male Menschen über diese Ego-Falle reden hab hören, fiel mir ein Satz aus „Ein Kurs in Wundern“ dazu ein, den ich hier im happycoollove Podcast bestimmt schon das ein oder andere Mal zitiert habe: „Die notwendige Bedingung für den heiligen Augenblick ist nicht, dass du keine unreinen Gedanken hast. Sie ist jedoch, dass du keine hast, die du behalten möchtest.“ Ist das nicht beruhigend?
Es geht nicht darum, dass du dich dafür bestrafen musst, dass du nicht perfekt bist, weil wir es — in einer menschlichen Erfahrung — einfach nicht sind. Wir sind hier um zu lernen, wie es ist, sich wieder an seine Wahrheit zu erinnern und aus diesem Bewusstsein zu agieren. Was wir benötigen ist, unsere ehrliche Bereitschaft, all die lieblosen Gedanken, die unser Ego produziert, nicht behalten zu wollen. Das ist alles. Den Rest macht GOTT. Glaubst du nicht? Dann probiere es doch das nächste Mal aus, wenn dein Ego in deinem Geist wieder Amok läuft und dir mitteilt, wie du unzulänglich bist, weil du vielleicht einen Schritt zurück gemacht hast
Der heilige Augenblick ist übrigens das Jetzt, die Gegenwart — die du weder mit deiner Vergangenheit, noch mit deiner Zukunft überlagerst. Er ist die Eintrittskarte in die Ewigkeit, wo es keine Zeit gibt und wo keine Wunder mehr nötig sind. Zeit, Vergangenheit und Zukunft sind alles Illusionen, die unser Ego für uns erschaffen hat, um uns darin gefangen zu halten, laut „Ein Kurs in Wundern“. Natürlich können wir Zeit auch als Lerninstrument nutzen. Nur tun wir das eher selten.
Den heiligen Augenblick üben
Auf Seite 309 im Textbuch von EKIW wird beschrieben, wie du den heiligen Augenblick erleben und üben kannst. Ich finde es spannend, dass wir diesen Augenblick üben dürfen. Wir sehen damit immer wieder, dass Übung unseren spirituellen Muskel kräftigt. Heißt: Wenn wir nicht üben, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir wieder in eine Ego-Falle tappen. Und das ist der Prozess, obwohl „Ein Kurs in Wundern“ sagt, dass nichts dem sofortigen Erlernen des Kurses im Weg steht — außer deinem Ego, das dieses sofortige Erleben für die Mehrheit von uns verzögert.
Das ist kein Weltuntergang, sondern oft genug der Gang der Dinge für die meisten von uns. Wenn wir ehrlich und 100%ig bereit wären, alle Gedanken, die das Ego mit uns teilt, gehen zu lassen und nur noch GOTTES Gedanken zulassen würden (liebevolle Gedanken), dann wäre jeder Moment für uns ein Heiliger Augenblick. Nochmal: Wenn dir das nicht sofort gelingt, ist das kein Grund zu denken, dass irgendetwas mit dir nicht stimmt. Du hast halt ein Ego und das wird dich immer wieder in Versuchung führen, ihm zu trauen und seinem Plan der Erlösung zu folgen (was hoffnungslos ist, denn nur GOTTES Plan wird funktionieren).
Deine Vergangenheit muss nicht perfekt gewesen sein
Manchmal habe ich das Gefühl, dass manche Menschen um mich herum denken, bei mir war und ist alles immer ganz unbeschwert — ich stolpere nicht auf meinem Weg zurück nach Hause und bin immer happy im Elfenland. Zugegebenermaßen fühle ich mich oft sehr gesegnet sowie beschützt und getragen von GOTT. Und die meiste Zeit fühle ich mich auch unbeschwert und glücklich, dass ich dieses Wunder geschenkt bekommen habe, jetzt in diesem Körper eine menschliche Erfahrung machen zu dürfen. Manchmal aber auch eben nicht.
Und mein Gefühl des Gesegnetseins war bestimmt nicht immer so. Ich mag zwar hier im Podcast gar nicht so gern über meine Vergangenheit reden, dafür gibt es so einige Gründe. Ich würde mich als so eine Art Eremit beschreiben. Ich mag es, mich zurückzuziehen und für mich selbst zu sein. Zudem sagt EKIW sehr schön, dass die Vergangenheit vorüber ist und mich nicht mehr berühren kann, außer ich will es so. Dennoch ist es manchmal hilfreich, einen Kontext zu setzen, zu verstehen und zu klären, was war, damit du weißt, was du jetzt lebst, um von dort aus neu zu definieren. Zudem schreibe ich jetzt in einem Bewusstsein dafür, dass ich insgesamt — im Vergleich zu vielen Teilen auf dieser Welt — in Deutschland sehr privilegiert groß geworden und dafür mehr als dankbar bin.
Hatte ich eine super einfache Kindheit? Nein, das würde ich so nicht sagen. Waren meine Eltern in der Lage, adäquat auf mich einzugehen und meine kindlichen Bedürfnisse zu erkennen? Nein, das würde ich so auch nicht unterschreiben und bin heute mehr als im Frieden damit. Ich ehre meine Eltern für das, was sie konnten und für das, was sie nicht konnten. War es ohne Herausforderungen, als Gastarbeiterkind auf Hamburg St. Pauli groß zu werden? Auch das kann ich eher verneinen. Meine Eltern hatten die Hoffnung, hier ein besseres Leben für sich und uns fünf Kinder zu kreieren. Ohne ins Detail zu gehen: Es war nicht immer einfach für uns alle. Ich sehe meine Eltern — nach all der Zeit und als eine langjährige Schülerin von EKIW — als meine größten Lehrer, die mir immer wieder gezeigt haben, wo meine Liebe aufhört und mein Urteil beginnt.
Ich bin nicht perfekt und dennoch wertvoll
Ich bin dankbar für die Seelen, die sich dazu bereit erklärt haben, in diesem Leben meine Eltern zu sein. Denn wären sie nicht gewesen, wäre ich höchstwahrscheinlich heute nicht hier und würde diesen Podcast für mich und dich produzieren. Ich kann nichts mit absoluter Sicherheit sagen. Meine Kindheit war nicht einfach, aber sie war genau richtig für die Entwicklung meiner Seele. Und das ist alles, was ich derzeit — nach so vielen Jahren der Selbstklärung und meiner inneren Abläufe verstehen — wissen muss. Ich bin heute nicht dort wo ich bin, weil alles so einfach war in meiner Vergangenheit, sondern eher im Gegenteil. EKIW sagt, wir lernen aus Schmerz oder Freude. Und wir Menschen sind oft noch sehr dabei, aus unserem Schmerz zu lernen. Ohne meinen damaligen Schmerz, wäre ich nicht für eine Alternative aufgewacht.
Warum erwähne ich das alles hier? Um dir zu sagen, dass niemand von uns perfekt ist. Meine Kindheit war — subjektiv betrachtet — nicht perfekt und dennoch im absoluten Sinne sowas von perfekt. Und ich bin heute auch noch nicht perfekt und dennoch bin ich absolut wertvoll, weil mein Wert nicht dadurch bestimmt wird, was ich tue, denke, mir wünsche oder mache. Mein Wert ist durch GOTT begründet und er liebt mich und dich ohne Einschränkung. Er sagt nicht, dass ihm die Hände gebunden sind, uns inneren Frieden zu schenken, weil unsere Kindheit nicht rosig war und unsere Eltern beispielsweise Narzissten, Alkoholiker oder Analphabeten waren.
Wunder sind jederzeit möglich
Ich habe mal wieder einen Moment erlebt, in dem ich mich maßlos über etwas geärgert habe. Wusste ich, dass das mein Ego war? Natürlich, soweit ist mein Bewusstsein schon. Konnte ich es deshalb sofort stoppen? Nein, das gelingt mir oft genug, aber nicht immer. Ich bin noch nicht wie Jesus, aber dieses Bewusstsein zu erlangen das bedeutet wahrlich Zuhause zu sein. War mir bewusst, dass ich damit nicht perfekt bin? Ja, und dennoch bin ich liebenswert, weil nicht einmal EKIW mir sagt, dass Perfektion der Weg zur Erlösung ist.
Und dann habe ich das erfahren: Der kleinste Moment, den du nutzen kannst, um deine ernsthafte Bereitwilligkeit zu formulieren, die Dinge anders zu sehen, genügt. Ich hatte in einem kurzen Moment — wo mein Ego Ruhe gab — nur einen Satz in meinen Geist formuliert: „GOTT, ich brauche deine Hilfe. Ich kann das grad nicht allein.“ Vertraue auf die Bereitschaft des Heiligen Geistes, dir zu helfen, dir ein Wunder anstelle von dem Groll zu geben, solltest du auch nur die geringste Einladung für ihn aussprechen. Meine kleinste Bereitschaft, die Dinge anders zu sehen, wurde gekoppelt mit der machtvollen Bereitschaft des Heiligen Geistes, mir eine liebevolle Perspektive zu geben. Und genau das ist dann geschehen. Ich habe ein riesen Wunder erlebt — schon wieder. Und Wunder sind ja nur nötig für uns, weil wir immer noch nicht vollkommen in unserem wahren Bewusstsein verweilen können.
Und dazu kam mir dann dieser Absatz in den Sinn, den du auf Seite 564 in Kapitel 26 des Textbuchs von EKIW findest: „Der heiligste von allen Orten dieser Erde ist der, an dem ein alter Hass (Groll, Angst etc.) zu gegenwärtiger Liebe wurde. Was Hass (Groll ,Angst etc.) der Liebe freigeben hat, das wird zum hellsten Licht im Himmelsstrahlen. Und alle Lichter im Himmel werden heller, in Dankbarkeit für das, was wiederhergestellt worden ist.“
Und so ist es.
Amen
Deine Peri
Ein Song und ein Gebet, welche mir beim Produzieren dieser Folge in den Sinn gekommen sind:
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