„Vergleichen muss eine Einrichtung des Ego sein, denn die Liebe tut es nicht."
- EIN KURS IN WUNDERN
Es gibt Dinge, die schon immer in meinem Bewusstsein waren. Ich weiß nicht, woher diese Informationen kommen oder wie ich dieses Gefühl entwickelt hatte. So verhält es sich von jeher schon für mich mit der Wahrheit, dass niemand besonders ist. Ich habe schon immer gedacht, dass wir alle gleich sind und das ist unsere Besonderheit. Und als ich genau diese Tatsache irgendwann in "Ein Kurs in Wundern" in Kapitel 24 "Das Ziel der Besonderheit" las, fühlte es sich einfach nur stimmig an. Auch Marianne Williamson sagt so schön, dass kein Kind Gottes besonders ist und gleichzeitig alle Kinder Gottes besonders sind. Nur das Ego würde uns hier wieder einmal widersprechen.
In unserer Gleichheit liegt etwas Besonderes
Ich habe das Thema „Besonderheit“ der heutigen Folge vom happycoollove Podcast als Anlass genommen, mich noch einmal in Kapitel 24 von EKIW einzulesen. Insbesondere Teil II des Kapitels empfinde ich hier als sehr hilfreich, um zu verstehen, wie unser Ego die Besonderheit nutzt, um in uns Krieg anstelle von innerem Frieden auszulösen. Denn nur ein Ego kann vergleichen. Unsere wahre Natur kennt nur Liebe und Liebe kennt keinen Vergleich.
Also ist es tatsächlich doppelt hilfreich, wenn wir erkennen, dass wir nicht besonders sind: 1. Wir wissen, dass wenn wir uns mit den anderen vergleichen, um zu sehen, wer besser abschneidet, wir immer im Ego sind. 2. Es muss etwas anderes geben, was in uns allen gleich ist und genau dies gilt es hervorzuheben und zu erinnern. Und was ist wohl dieser Anteil, der in uns allen — ausnahmslos — gleich ist und uns besonders macht und gleichzeitig nicht besonders, weil wir uns dadurch von niemandem mehr unterscheiden? Richtig: Unser wahres Selbst.
Dein Ego schreit danach sich abzuheben
In unserer menschlichen Gestalt haben wir so eine große Angst, unbedeutend zu sein. Warum? Weil wir tief in uns wissen, dass das die Wahrheit ist. Wir sind unbedeutend! Sobald dein Ego mal weniger Eindruck auf dich macht, wirst du erkennen, dass es das Beste ist, was dir je passieren kann das zu verstehen. Dein Ego stört sich natürlich daran. Und deshalb schreit es auch so laut nach Aufmerksamkeit in den verschiedensten Formen: Mehr Follower, mehr Geld, mehr Menschen, die dir Beifall klatschen, mehr Freunde, mehr Macht, mehr Erfolg, mehr dies, mehr das. Das kann so verwirrend sein. Heute soll ich dem hinterher jagen und morgen schon wieder etwas Anderem. An alles haftet mein Ego an und möchte damit meine Besonderheit begründen. Auch mit einem so unschuldigen Thema Spiritualität kann das passieren. Hast du dich vielleicht auch schon einmal dabei ertappt, dass du dachtest, dass du spiritueller bist als andere? Mehr" von allem ist die Währung, die dem Ego beweist, dass es nicht unbedeutend ist. Alles nur, damit dein Ego sich beweisen kann, dass es besser ist als die Vergleichsgruppe. Manchmal auch schlechter. Hauptsache das Ergebnis ist Schmerz — egal, ob du dabei schlechter abschneidest oder andere Menschen.
Dennoch ist das Leben, welches nur auf die menschlichen Form ausgerichtet ist, wackelig. Freunde können dich morgen lieben und übermorgen weht ein Shitstorm über dich hinweg. In dieser Welt der Form ist die einzige Beständigkeit, die Tatsache, dass nichts beständig ist. Und mit unserem Streben nach Besonderheit, geben wir diesem wackeligem Boden so viel Macht über uns. Du kannst dein Haus auf Sand oder auf Fels bauen hat Jesus einmal gesagt. Sprich, du kannst dem Diktat des Ego ergeben oder dich deinem höheren Selbst hingeben.
Dabei ist Gleichsein deine Erlösung
Wir verstehen für die längste Zeit erstmal nicht, dass genau in diesem Gleichsein unsere Erlösung steckt. Denn das, was uns alle gleich macht, kommt von unserer Quelle, die pure Liebe ist. Dieser Anteil, der alles überdauert — ob es nun Seele, Buddha Natur, wahres Selbst etc. nennen willst — ist das, was uns miteinander verbindet und ist höchstwahrscheinlich das Einzige, was wirklich zählt. Und genau deshalb sind wir nicht mehr oder weniger besonders, als die Person, die grad eben neben dir steht. Weil mit dir etwas geht, was mit jedem einzelnen Menschen geht.
Manchmal ist das wirklich schwer für uns zu kapieren. Wenn wir nicht besser (oder schlechter — je nachdem, wie dein Ego gerade drauf ist) als unser Gegenüber sind, wer sind wir dann? Probier es doch mal hiermit: „Ich bin ein Kind Gottes / des Universums und — wenn das für mich gilt — dann gilt das auch für mein Gegenüber. Und genau das bin ich jetzt bereit zu sehen.“ Egal, was jemand in seinem menschlichen Ich tut oder nicht tut, kann diese Wahrheit nicht zerstören. Und wenn ich mich — jenseits der menschlichen Handlungen — genau auf diesen Aspekt fokussiere, dann erkenne ich, dass wir alle gleich sind.
Nimm’s nicht persönlich
Es hilft oft, nichts zu (am besten gar nicht) persönlich zu nehmen. Wenn du diesen bewussten Abstand wählen kannst, dann bist du mit deinem Bewusstsein nicht mehr im Steinzeitalter, sondern kannst dich direkt ins Hier & Jetzt katapultieren. Vergleiche sind müßig. Denn wir alle haben eine sehr individuelle Aufgabe, die uns unsere Quelle (so sagt es „Ein Kurs in Wundern“) zugeteilt hat. Jede Aufgabe ist absolut gleich in ihrer Wichtigkeit für das große Ganze.
Je weniger persönlich du deine Aufgabe nimmst und je weniger du deine oder die Aufgabe anderer bewertest, desto klarer kannst du deine Aufgabe einfach nur in Hingabe (schon wieder so ein Trendwort, aber äußerst angebracht an dieser Stelle) ausführen. Klingt simpel, ist aber tatsächlich manchmal nicht so einfach in der Ausführung für uns, weil unser Ego (freier Wille) dazwischenfunkt. Wir haben einen freien Willen als Menschen und das unterscheidet uns nun mal vom Rest des Lebens, dem wir auf der Erde begegnen. Vergleich das einfach mal mit Leben, welches keinen freien Willen besitzt und damit nichts persönlich nimmt, beispielsweise die Natur.
Du bist niemals hierher gekommen, um zu beweisen, dass du wertvoll bist. Denn da gibt es nichts zu beweisen: Du bist bereits wertvoll. Du bist lediglich hier, um deine Liebe (Freude, Güte, dein Mitgefühl, dein Lachen, deine Großzügigkeit, deine Vergebung, dein Verständnis, dein wahres Sein — nenn es, wie du willst) zu teilen.
Lass uns endlich mal loslegen. Die Welt braucht dich liebevoll
Deine Peri
P.S. Morgen (am 03. März 2021) bin ich ab 19:00h bei Rashnu im "Mittwoch Late Night" Interview. Ihr könnt das Ganze live auf youtube verfolgen!